Protestaktion
»Eure erste Protestaktion?«, wollte Tristan von Gaby und Helene wissen, während er ihnen den Seiteneingang zum Kaufhaus in der Stadtmitte aufhielt.
Die beiden Abiturientinnen nickten eifrig und versicherten, dass sie sich demnächst noch stärker für den Tierschutz engagieren wollten. Ein Vorhaben, das den beiden Schülerinnen schon lange ein Anliegen war.
»Hier entlang«, meinte Tristan und er führte die zwei jungen Frauen über das Treppenhaus in den dritten Stock.
Weder Helene noch Gaby konnte dabei den Blick von seinem Po lassen, der in der eng anliegenden Jeans gut zur Geltung kam. Ob der gut aussehende Student eine Freundin hatte?
Auf der mittleren Ebene des Kaufhauses angekommen, ging es weiter zu den Toiletten. Dort klopfte Tristan bei den Damen und eine brünette Kommilitonin öffnete die Tür.
»Alles wie besprochen«, ließ er sie wissen. »Das Plakat wartet auf euch und der Kleinbus steht bereit. Ach ja, und wir haben zwei neue Mitstreiterinnen.«
Mit einem schüchternen Lächeln schoben sich Helene und Gaby an den zwei Studenten vorbei in die Damentoilette. Hier warteten bereits zehn andere Frauen darauf, dass es losging.
»Seit wann dürfen denn Kinder mitmachen?«, wollte eine wissen.
»Wir sind beide 18!«, schimpfte Gaby.
»Weiß dein Körper das auch?«, amüsierte sich eine andere mit Blick auf die flache Brust der Schülerin.
»Lass sie in Ruhe«, meinte eine Dritte. »Zeit zum Ausziehen. Hat jeder seinen Beutel?«
Helene und Gaby sahen verwundert zu, als die Frauen rund um sie blankzogen und ihre Klamotten in mitgebrachte Stoffbeutel packten. Diese sammelte die Studentin, die Tristan geöffnet hatte, ein. Sie selbst blieb angezogen.
»Kommt schon!«, forderte sie die zwei Abiturientinnen auf und gab ihnen einen gemeinsamen Beutel.
Unter den interessierten Blicken der anderen zogen sich Helene und Gaby ebenfalls aus. Kneifen war keine Option mehr. Vielleicht hätten sie vorher fragen sollen, worum es bei dem Protest ging …