Nachts im Garten
»Soll ich das wirklich machen?«, fragte Oliver mit einem nervösen Gesichtsausdruck.
Der Mittvierziger stand splitternackt an der Hintertür des Reihenendhauses und sah in den Garten. Bis auf die wenigen Momente, in denen das Mondlicht durch die Wolken brach, war es stockdunkel.
»Es war deine Idee«, stellte seine Frau fest. »Du hast dieses Clothed Male Naked Female vorgeschlagen und alles, was ich möchte, ist, dass wir es zuerst andersherum probieren. Sei doch froh, dass du nicht an Analsex gedacht hast.«
Lachend ließ sie ihre Hand auf Olivers Po klatschen und erfreute sich an seinem schreckhaften Aufspringen.
»Na los!«, meinte Daniela. »Einmal um den Apfelbaum und wieder zurück.«
Mit beiden Händen vor dem Schritt lief Oliver in die Nacht hinein. Er war viel zu sehr darauf bedacht, jede Bewegung von links oder rechts wahrzunehmen, als dass er die kühle Luft an seiner Haut oder das nasse Gras unter seinen Füßen gespürt hätte.
Es waren nur noch wenige Meter bis zum Apfelbaum, als das Licht auf der Terrasse nebenan plötzlich anging. Von einem Moment auf den anderen war es auch in Danielas und Olivers Garten hell.
Sofort drehte der Mittvierziger um und sprintete zurück zur Hintertür, die er jedoch verschlossen vorfand. Am gekippten Fenster daneben stand Daniela mit einem breiten Grinsen.
»Du weißt schon, dass unsere Nachbarn einen Bewegungsmelder nutzen, der bis auf unser Grundstück reicht, oder?«
»Hmmm«, gab Oliver zurück. »Und jetzt lass mich wieder rein.«
»Nicht so schnell«, meinte Daniela und sie schob einen Schlüssel für die Vordertür durch das gekippte Fenster. »Du hast die Aufgabe nicht erfüllt. Das verlangt nach einer Strafe.«
Oliver sah seine Frau entsetzt an. Direkt vor ihrer Haustür war eine Straßenlaterne.
»Ich kann doch nicht …«
»Deine Entscheidung«, meinte Daniela, ehe sie das Licht auf ihrer Terrasse anschaltete. »Ich warte im Bett auf dich.«