Lunas Aufgaben
Auf den letzten Metern zur Herrentoilette wäre Bastian fast über seine eigenen Füße gestolpert. Nur mit Mühe fing er sich wieder und schaffte den restlichen Weg unversehrt.
Nachdem er die Sanitäranlagen betreten hatte, versicherte sich der Student mit einem kurzen Blick durch den kleinen Spalt am unteren Ende jeder Kabinentür, dass er allein war. Zu seiner Beruhigung war dies der Fall.
Der junge Mann hatte jedoch keine nervöse Blase. Genauso wenig musste er dringend zur Toilette und hatte sich deshalb vorzeitig aus der Vorlesung verabschiedet. Stattdessen war es eine Anweisung seiner Freundin Luna, die ihn antrieb.
»Noch drei Minuten!«, kam die nächste Nachricht.
Bastian beeilte sich, in eine der Kabinen zu kommen. Dort warf er seine Tasche zu Boden und riss sich die Klamotten vom Leib. Wenig später stand er bis auf den Keuschheitsgürtel splitternackt da.
»Nur noch zwei Minuten!«
Mit dem Smartphone in der Hand lugte Bastian aus der Kabinentür. Wieder brauchte es einen Moment, um den Mut aufzubringen, den nächsten Schritt zu machen.
Er verließ die sichere Deckung und stellte sich vor den Waschbecken auf. Anschließend aktivierte der Student die Kamera seines Smartphones und richtete sie auf den gegenüberliegenden Spiegel. Dort war er in voller Pracht zu sehen.
Dies war eine von Lunas Aufgaben.
Jeden Tag sollte er in dieser Woche eine solche bekommen und erfüllen, wenn er sich einen Aufschluss am Wochenende verdienen wollte. Darüber hinaus hatte sie eine versaute Belohnung in Aussicht gestellt, sollte er alles zu ihrer Zufriedenheit erledigen. Eine Ankündigung, die noch am Sonntagabend bei der Verabschiedung für Platzmangel im Keuschheitsgürtel gesorgt hatte.
Gerade als Bastian das Foto gemacht hatte, sah er im Augenwinkel, wie sich die Türklinke nach unten bewegte. Gedankenschnell rannte er zurück zur Kabine und schloss die Tür hinter sich. Gerade noch rechtzeitig!
Erst im zweiten Moment realisierte der Student, dass er die falsche Tür gewählt hatte. Weder seine Tasche noch seine Klamotten lagen am Boden dieser Kabine. Alles, was ihm blieb, war sein Smartphone und der Keuschheitsgürtel.
»Die letzten sechzig Sekunden laufen!«
Bastian versendete das verlangte Foto und hoffte, dass sich der Fremde mit einem Pissoir zufriedengeben würde.
3 Kommentare
16.12.21
Kuchenkartell
Na da kann Bastian sich doch glücklich schätzen, dass sich Luna die Mühe macht, solche Aufgaben mit Nervenkitzel für ihn auszudenken. Die Motivation ist ja offenbar groß genug, es durchzuziehen.
Auch wenn ich dem sonst viel abgewinnen kann, den Rest der Fantasie zu überlassen, fände ich es schon spannend zu wissen, welche versaute Belohnung Luna hier in Aussicht gestellt hat ;)
19.12.21
LynoXes
Wie glücklich Bastian in den einzelnen Situationen ist, kann nur er selbst sagen. Vielleicht ergibt sich ja noch einmal die Gelegenheit, mehr über die Aufgaben und die Belohnung zu erfahren. ;)
16.09.20
Michael
tja, so ein Keuschling mit Aufgaben versorgt kann schon interessant werden. Das dann so zu lesen ist auch sehr schön anregend.