Adventskalender 2023

Launen einer Prinzessin

Die weiße Kutsche rollte von vier Pferden gezogen über die staubigen Wege von einer Stadt zur nächsten. Die Prinzessin darin sah gelangweilt aus dem Fenster. Sie mochte den Teil der Familie, zu deren Fest sie eingeladen worden war, nicht einmal.

»Wie lange dauert es noch?«, wollte sie von ihrer Leibgarde wissen.

»Nur noch wenige Stunden«, versicherte der Mann, der ihr gegenüber saß und sein Schwert stets am Griff hielt.

Plötzlich sah die Prinzessin auf. »Was ist da los?«

»Kutscher! Halte er an!« Brüllte die Leibgarde und hämmerte gegen die Rückwand der Kutsche.

Der Gardist hatte das Schwert die ersten Zentimeter aus der Scheide gezogen, als er aus der Kutsche trat. Er ließ es jedoch sofort zurücksinken, als er erkannte, dass keine Gefahr im Verzug war.

Vor den Toren der nächsten Stadt war ein Pranger aufgestellt und in ihm war eine junge Frau vorgebeugt fixiert.

»Was hast du angestellt?«, wollte die Prinzessin wissen und sie streckte neugierig ihren Kopf aus der Kutsche.

»Nichts!«, erklärte die Frau, während die Leibgarde versuchte, die Prinzessin mit einer Geste zum Verbleib in der Kutsche zu bewegen.

»Auch noch uneinsichtig«, stellte die Prinzessin fest und grinste, als sie eine Gelegenheit erkannte, ihre schlechte Laune an jemandem auszulassen. »Man sollte dich strenger bestrafen. Davon, dass du hier den ganzen Tag herumstehst und dich ausruhst, wirst du nichts lernen.«

»Ich bin unschuldig!«

»Befreie sie von ihren Kleidern«, befahl die Prinzessin ihrer Leibgarde. »Danach verpasst du ihrem Hinterteil eine Lektion.«

»Wie ihr wünscht, Euer Hoheit.«

Die Delinquentin zeterte, doch es war vergebens. Man zerschnitt ihre Kleidung, bis sie splitternackt den Blicken der Prinzessin, des Gardisten und des Kutschers ausgesetzt war. Nicht nur die Männer erfreuten sich an den schaukelnden Brüsten und dem blanken Po.

»Ein Dutzend Schläge sollten reichen«, meinte die Prinzessin.

»Ich habe nichts getan!« Tränen der Scham standen der Gefangenen in den Augen.

»Mein Fehler. Zwei Dutzend.«

Klatsch!

Klatsch!

Klatsch!

Als der Leibwächter seinen Gürtel wieder anzog und in die Kutsche stieg, blieb das Hinterteil der Delinquentin knallrot zurück. Die Prinzessin warf einen letzten Blick auf die nackte Frau, ehe die Kutsche weiterfuhr. Wer sie wohl als Erster so vorfinden würde?

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